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Restaurantkritik: Edel Weiss in Bremen

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Ein paar Tage nach dem Besuch des Bremer Restaurants Filosoof im Sudhaus stand heute ein weiterer Teilnehmer der “Mein Lokal, Dein Lokal“-Woche in Bremen im Fokus, das Restaurant Edel Weiss in Bremen.

Das Restaurant liegt direkt am Bahnhofsvorplatz des Bremer Hauptbahnhofs. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist daher hervorragend. Trotz der sehr zentralen Lage ist es für Autofahrer kein großes Problem, einen Parkplatz in der Nähe des Restaurants zu finden.

Das Ambiente im Edel Weiss

Vor dem Restaurant gibt es zwölf Bistrotische mit Stühlen. Bei den derzeit kühlen Temperaturen nur von rauchenden Gästen frequentiert, aber bei wärmerem Wetter sicher ein schönes Plätzchen, um dem Treiben am Bahnhofsvorplatz zuzusehen.

In das Lokal kommt man über eine kurze, nach unten führende Treppe. Dort erwartet den Gast ein Ambiente, das tatsächlich an ein alpenländisches Restaurant erinnert. Dazu passt die Kluft der Kellnerinnen und Kellner mit Dirndl bzw. Lederhosen und karierten Hemden.

Die Treppe zum Restaurant Edel Weiss in Bremen am Hauptbahnhof Zünftig eingerichtet Zünftig auch die Speisekarte im Restaurant Edel Weiss in Bremen am Hauptbahnhof

Speisen und Getränke

Die Speisekarte ist auf alpenländische Küche (deutsche, bayerische und österreichische Küche) konzentriert und sollte in dem Rahmen für jeden Geschmack etwas bieten. Vegetarische Speisen stehen ebenfalls auf der Karte.

Die Karte hält, neben Wein und alkoholfreien Getränken, auch eine große Auswahl von frisch gezapften Bieren bereit, z.B. 0,5 l Andechser Doppel Bock zum Preis von 4,10 € (0,3 l/2,90 €).

Das niedrige Preisniveau auch bei den Speisen überrascht zunächst einmal. Es hat mich zum zweiten Mal überrascht, als ich die riesigen Portionen gesehen habe. Und zum dritten Mal war ich positiv überrascht, nachdem ich mein Gericht probiert hatte.

Ich hatte mir Bauernbrat’l „Tante Wally“ (leckerer Schweinsbraten mit Schwarte gebraten), mit Biersauce, hausgemachtem Rotkohl und hausgemachtem Knödel zu einem Preis von 11,50 € bestellt. Nun wurde mir aber nicht etwa, wie man bei dem Preis vermuten könnte, eine Miniportion serviert, sondern vielmehr eine ziemlich große Portion mit zwei mächtigen Scheiben Schweinebraten.

Bauernbrat'l „Tante Wally„ leckerer Schweinsbraten mit Schwarte gebraten, dazu reichen wir Biersauce, hausgemachten Rotkohl und hausgemachten Knödel

Bauernbrat’l „Tante Wally“

Und wie hat’s geschmeckt?

Gutes Fleisch mit einer crossen Kruste, Knödel, Rotkraut und die Biersauce sehr gut abgeschmeckt. Obwohl ich direkt von der Food-Messe Fisch&Feines kam, wo ich diverse Kostproben hatte, habe ich mein Gericht restlos aufgegessen. Schulnote: 1.

Auch von meinen Mitessern am Tisch hörte ich lobende Worte. Da gab es z.B. Straubinger „Hax’npfeffer“ (zartes Haxenfleisch, mit grünem Pfeffer in Rahmsauce,
Salat und hausgemachten Spätzle) zu 11,50 € oder Jause (viele kalte Lekereien, wie Schinken, Wurst, Obazda, kalter Braten usw. alles reich garniert, serviert mit Brot und
Butter) zu 10,50 €.

Anschließend habe ich noch als Dessert für alle zum Probieren einen Kaiserschmarren mit Rosinen, Mandeln und Zwetschgenröster zu 5,90 € bestellt. Der Kaiserschmarren hätte noch etwas fluffiger sein können, war aber trotzdem sehr lecker, vor allem im Zusammenspiel mit den mit Zimt abgeschmeckten Pflaumen. Schulnote: 2.

Und wie war der Service?

Das Restaurant war während unseres zweistündigen Besuchs stets bis auf den letzten Tisch besetzt. Sobald ein Tisch frei wurde, nahmen gleich die nächsten Gäste wieder Platz. Man sollte also unbedingt telefonisch reservieren, besonders am Wochenende.

Unser Kellner hatte aber trotz des vollbesetzten Restaurants ebenso wie seine Kolleginnen und Kollegen alles voll im Griff. Er wirkte nicht einmal gestresst, sondern war jederzeit aufmerksam und freundlich. Er beriet kompetent bei der Speisen- und Getränkeauswahl, Getränkewünsche wurden umgehend erfüllt, es wurde nachgefragt, ob alles o.k. ist und er bemerkte sogar, dass meine Sauce auf dem Teller zur Neige ging. „Darf ich Ihnen noch etwas Sauce bringen?“, „Danke, sehr gerne.“ und schwups, hatte ich eine Karaffe mit Sauce vor mir stehen.

Die zünftige Kellnerkluft

Unser Kellner in zünftiger Kluft

Zwischendrin der Chef des Hauses Klaus Prinke-Vesecky, der mit wachem Auge das Geschehen überblickte und mal hier oder dort einsprang.

Klaus Prinke-Vesecky, Inhaber des Restaurants Edel Weiss in Bremen am Hauptbahnhof

Klaus Prinke-Vesecky, Inhaber des Restaurants

Der beste Service, den ich seit langer Zeit genießen durfte. Schulnote: 1.

Mein Fazit

Trotz des Sieges bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ waren meine Erwartungen nicht sehr hoch gesteckt. Restaurants in einer ausgesprochenen Touristenecke wie dem Bahnhof meide ich normalerweise. Dazu das niedrige Preisniveau und der Name Edel Weiss, das weckte in mir Assoziationen zu typischen Touristenlokalen.

Solche Befürchtungen haben sich glücklicherweise als völlig unbegründet herausgestellt. Meine Erwartungen wurden weit übertroffen und das Edel Weiss werde ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal besucht haben!

Infobox

Edelweiss-Bremen
Bahnhofsplatz 8, 28195 Bremen
Telefon: +49 421-242 780 94

 

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